Das Bordnetz bildet das Nervensystem moderner Fahrzeuge und steht durch neue Antriebstechnologien, zunehmende Vernetzung und autonomes Fahren vor großen Herausforderungen. Die Entwicklung von Fahrzeugkabelbäumen wird immer komplexer, da fragmentierte Datenlandschaften und inhomogene Strukturen die Prozesse erschweren.
Im Forschungsprojekt BordNetzSim3D hat fleXstructures zusammen mit Partnern wie Fraunhofer ITWM, Volkswagen und WeWire eine durchgängige digitale Lösung entwickelt. BordNetzSim3D fokussierte sich auf die Neukonzeption eines digitalen, physikbasierten Bordnetzentwicklungsprozesses. Ziel war es, einen hohen Automatisierungsgrad zu erreichen und die Effizienz in der Leistungssatzentwicklung zu optimieren. Ein wichtiger Bestandteil ist der Collaborationen-Hub, eine digitale Plattform, die eine nahtlose Integration in die Kundensysteme ermöglicht und eine durchgängige Datenverarbeitung über verschiedene Disziplinen hinweg sicherstellt.
Der Ansatz der physikbasierten Konstruktion nutzt die IPS Cable Simulation und kombiniert eine bordnetzspezifische Komponentenbibliothek mit digitalen Tools wie Topologisches 3D-Routing und 3D-Flattening. Letzteres ermöglicht erstmals eine realistische Generierung des Leistungssatzes und des zugehörigen Formbretts in einem Schritt, wodurch Iterationsschleifen vermieden, Entwicklungszeiten verkürzt und die Gesamteffizienz der Bordnetzgestaltung deutlich gesteigert werden.
Der Vortrag von Michael Koch, Technical Director & Research Coordinator, fleXstructures GmbH, fand am 28. Januar 2025 im Rahmen des Trendausblicks statt.