Kernelement ist die Anwendungsperspektive des Transformations-Hub-LS. Der Hub betrachtet die Forschung und Entwicklungs (FuE)-Projekte und sonstige Innovationsquellen mit den Augen eines Branchenexperten und nicht als Wissenschaftler. Ein Betrachtungsschwerpunkt liegt auf den laufenden Verbundprojekten bei KoPa 35c. Die Betrachtung geht aber auch darüber hinaus. Der Transformations-Hub-LS überführt die Projektergebnisse in für die Branche verständliche und relevante Botschaften und Anwendungsfälle. Zudem verfügt der Hub über direkte Kontakte zu den Unternehmen, so dass er im Dialog konkrete Umsetzungspotenziale aufzeigen und wichtige Entscheidungshilfen für die Implementierung erbringen kann. Der Hub verfolgt dabei eine Brücken- und eine Drehscheibenfunktion. Das bedeutet, dass relevante Ergebnisse aus der FuE nicht nur in die Praxis transferiert werden, sondern es auch einen aktiven Rückkanal gibt.
Konzeptionelle Grundlage ist ein End-to-End Transfermodell. Es basiert auf einem adaptierten AIDA-Ansatz, an dessen Ende konkrete Implementierungsaktivitäten der Unternehmen stehen. Der Transformations-Hub LS strebt im Projektverlauf eine Ausweitung der Zielgruppe in Richtung der Domäne Elektrik und Elektronik (E/E) an. Ebenso wird eine enge Zusammenarbeit mit anderen Hubs wie z.B. Antrieb und Interieur angestrebt, da diese untrennbar vom Bordnetz sind.
Der Leitungssatz, auch oft als „Kabelbaum“, „Kabelsatz“ oder „Bordnetz“ bezeichnet, verbindet alle elektrischen und elektronischen Komponenten (Antriebe, Aktoren, Sensoren, Displays, Steuergeräte, Energiequellen etc.) im Fahrzeug. Er ist eine der teuersten und arbeitsintensivsten Komponenten des Automobils. Allein für deutsche Automobilhersteller (OEM) hängen weltweit mehrere hunderttausend Arbeitsplätze in der Zuliefererindustrie an dieser Komponente. Inzwischen zwingen übergeordnete Trends im Automobilsektor insgesamt und diverse komponentenspezifische Entwicklungen jedoch alle Akteure der Wertkette zu tiefgreifenden Transformationen und Neubetrachtung aller Wertschöpfungsprozesse. Die Kernherausforderungen der Wertkette Leitungssatz sind insbesondere:
Der Leitungssatz muss als integratives Gesamtsystem unter Einbezug jeder E/E-Komponente verstanden und angegangen werden. Wie gut diese Herausforderungen bewältigt werden können, hängt für viele Unternehmen von einem schnelleren und besseren Zugang zu Innovationsimpulsen und neuen Lösungsansätzen ab. Das gilt insbesondere für die disruptiven Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung und Elektrifizierung.