Recycling per Mikrowellen-Pyrolyse

Verwertung komplexer Produkte

Recycling von komplexen Bauteilen mittels Mikrowellen-Pyrolyse

Die Pyrolyse ist ein thermochemisches Verfahren, bei dem organische Verbindungen in ihre Kernbestandteile umgewandelt werden, welche dann als Ausgangsstoff, bspw. für die chemische Industrie dienen. Da die Reaktion unter Ausschluss von Sauerstoff bei hohen Temperaturen stattfindet, findet keine klassische Verbrennungsreaktion statt und es entstehen Pyrolyseöle, mit denen z.B. neue Polymere hergestellt werden können. Die Pyrolyseöle können auch verbrannt werden, um den Prozess mit Energie zu versorgen; es handelt sich also um eine stoffliche und energetische Verwertung der zu recycelnden Stoffe. In den Bauteilen enthaltene Metalle können außerdem auf diese Weise abgetrennt werden. Die hier vorgestellte Pyrolysevariante, bei der die Prozesswärme mit einem Mikrowellenofen bereitgestellt wird, ist besonders energieeffizient und bietet die Möglichkeit, die Erwärmung homogener stattfinden zu lassen und so die Zusammensetzung der Pyrolysegase genauer zu steuern. Komplexe Bauteile, die mittels dieses Verfahrens verwertet werden können, sind bspw. PCBs aus Steuergeräten oder beschädigte Silizium-Solarzellen.

An der Technologie wird beim Fraunhofer Institut für Schicht- und Oberflächentechnik geforscht und sie wurde vorgestellt von Dr. Thomas Neubert im Rahmen des Thementages "Nachhaltigkeit im Leitungssatz" am 6. März 2024 in der OHLF in Wolfsburg.

Präsentation von Thomas Neubert, Nils Vetter und Michael Thomas des Fraunhofer IST
Ansprechpartner

Paul Ohnesorge
Projektingenieur OHLF