Werner Coomans von Nokia Bell Labs präsentierte am 7. November 2024 eine technologische Lösung zur Unterstützung zukünftiger Anforderungen an Fahrzeugnetzwerke durch optische Breitbandtechnologien. Die zunehmende Komplexität im Fahrzeugbereich, geprägt durch softwaregesteuerte Systeme, autonomes Fahren und Elektrifizierung, stellt hohe Anforderungen an die Fahrzeugnetzwerke. Diese Technologien müssen unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störungen, besonders leicht für eine höhere Reichweite und in der Lage sein, große Datenmengen zuverlässig zu übertragen.
Optische Fasertechnologien erfüllen diese Anforderungen ideal, da sie immun gegen elektromagnetische Interferenzen sind, erheblich leichter als Kupferkabel und hohe Datenraten unterstützen. Die weltweit am häufigsten verwendete Breitbandtechnologie für Glasfaser, das Passive Optical Network (PON), bietet eine kosteneffiziente Punkt-zu-Mehrpunkt-Architektur, die eine einzige Zentraleinheit mit bis zu 256 Endpunkten verbindet. Dies reduziert die benötigten optischen Transceiver und die Schaltkapazität, die erforderlich ist, um alle Verbindungen miteinander zu verbinden. Eine Erweiterung ist durch Hinzufügen weiterer Fasern oder Endpunkte an einen Port eines passiven optischen Splitters problemlos möglich.
Aktuelle Standardisierungsbemühungen im Bereich „Fiber in premises“ der ITU-T optimieren die Anforderungen von PON bereits für kleinere Netzwerke, wie sie auch in Fahrzeugen vorkommen könnten. Demonstrationen von Nokia Bell Labs haben gezeigt, dass PON-Technologie selbst auf einem gemeinsam genutzten Medium strenge Timing-Anforderungen erfüllen kann und somit eine vielversprechende Lösung für zukünftige Fahrzeugnetzwerke darstellt.